Die Waldkapelle in Erden/Mosel


Die Waldkapelle in Erden an der Mosel liegt hoch über dem Ort, oberhalb der Weinberge, am Waldrand. Eine Idylle zum Verweilen und zum Nachdenken.

 

Eine Tafel im Innern der Kapelle trägt die folgende Inschrift:


“Diese Kapelle wurde zum Dank für die Heimkehr der Krieger des 1. Weltkrieges zu Ehren der Schmerzhaften Mutter 1922/23 unter den Pfarrern Schütz und Fassbinder erbaut und ausgemalt von Herrn Pastor März aus Eschfeld im Herbst 1927. Restauriert im Jahre 1980 v. Kunstmaler S. Follmann, Salmtal”.

Die großen Langbilder im Gewölbe zeigen Szenen aus der Geschichte der Thebäischen Legion, die auf Befehl des römischen Kaisers Maximilian zur Christenverfolgung eingesetzt werden sollte. Als die in Trier stationierten Hauptleute Binifatius und Thyrsus sich weigerten, wurden diese und ihre Gefolgsleute hingerichtet.
Vor dem Hintergrund der Moselberge und der Moselbrücke knien Bonifatius und zei seiner Gefolgsleute, während die anderen, ebenfalls in Erwartung ihres Todes, bereits die Waffen ablegen. Während Bonifatius auf des alte Märtyrerkreuz von St. Paulin zeigt, macht sich auf der römischen Seite ein Soldat für die Hinrichtung bereit und zieht sein Schwert aus der Scheide.

Die zweite Darstellung zeigt den Märtyrertod des Feldhauptmanns Thyrsus vor dem auf dem Thron sitzenden römischen Statthalter Rictiovarus. Thyrsus ist niedergekniet, um die Todesstrafe zu empfangen. Seine Offiziere und Soldaten legen ihre Waffen ab, um ihrem Anführer in den Tod zu folgen. In der Mitte des Bildes steht eine Jupitersäule, links das Trierer Stadttor, die Porta Nigra.

Die Legende berichtet, dass bei dem nachfolgenden Gemetzel an der Bevölkerung die Mosel sich bis Neumagen vom Blut der Ermordeten rot färbte.

Die Rundbilder im Fensterbogen und im Triumpbogen vor dem Altar zeigen Szenen aus dem Leidensweg Jesu.
Am Fenster beginnen diese mit dem Schwert, mit dem Petrus einem Soldaten das Ohr abhaut, zeigen im Zentrum den Heiligen Rock und schließen mit dem Hahn, der dreimal krähte, als Petrus seinen Herrn wiederholt verleugnete.

 

 

 

 

Die Symbole im Triumpfbogen stehen über den Bildern des Joseph von Arimathäa, der Jesus ins Grab legte - und der Veronika, die Jesus das Schweißtuch reichte. Die beiden Engel ergänzen mit Leiter, Lanze und Schwamm, die bei der Kreuzigung verwendeten Werkzeuge.

Bei der Auferstehung fliehen die Wachsoldaten vor der lichtverklärten Gestalt Jesu.

 

Bei der Begegnung in der Erdener Dorfstraße mit der Pfarrkirche, verabschieden sich die Eltern von ihrem zum Militär einberufenen Sohn. Die Mutter reicht ihm, der nun in den Krieg ziehen muß, einen Rosenkranz, wobei der Sohn seine weinenden Augen mit der Hand verdeckt.